Professionelle Abdichtungssysteme für Keller – Alle Methoden im Überblick
Warum die richtige Abdichtung für Ihren Keller entscheidend ist
Ein feuchter Keller ist mehr als nur ein ärgerliches Problem. Feuchtigkeit im Untergeschoss gefährdet die Bausubstanz Ihres Hauses, mindert den Wohnwert und kann zu gesundheitsschädlichem Schimmelbefall führen. Mit den richtigen Abdichtungssystemen lassen sich Kellerräume dauerhaft trockenlegen und vor Wasserschäden schützen.
Doch welches Verfahren ist das richtige für Ihre Situation? Die Wahl der passenden Abdichtungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ist Ihr Gebäude ein Neubau oder Altbau? Liegt drückendes Grundwasser vor? Kommt die Feuchtigkeit von außen oder steigt sie durch die Wände auf? Dieser Ratgeber gibt Ihnen einen fundierten Überblick über alle gängigen Abdichtungssysteme und zeigt Ihnen, welche Lösung in welcher Situation die beste Wahl ist.

[fs-toc-h2]1. Außenabdichtung vs. Innenabdichtung: Grundlegende Unterschiede verstehen
Bevor Sie sich für ein Abdichtungssystem entscheiden, sollten Sie den fundamentalen Unterschied zwischen Außen- und Innenabdichtung kennen. Beide Ansätze verfolgen dasselbe Ziel – einen trockenen Keller – gehen aber völlig unterschiedliche Wege.
Die Außenabdichtung gilt bauphysikalisch als die überlegene Methode. Hierbei wird das Mauerwerk von außen gegen eindringende Feuchtigkeit versiegelt. Das Wasser wird bereits an der Außenwand gestoppt, bevor es überhaupt ins Mauerwerk gelangen kann. Diese Vorgehensweise schützt nicht nur den Innenraum, sondern auch die Bausubstanz selbst vor Durchfeuchtung. Allerdings erfordert sie umfangreiche Erdarbeiten, bei denen die Kellerwände freigelegt werden müssen.
Die Innenabdichtung kommt zum Einsatz, wenn eine Außenabdichtung nicht möglich oder nicht wirtschaftlich ist. Das ist etwa bei eng bebauten Grundstücken der Fall, wenn angrenzende Gebäude die Zugänglichkeit verhindern, oder wenn die Kosten für Erdarbeiten unverhältnismäßig hoch wären. Bei diesem Verfahren werden die Kellerwände von innen behandelt. Wichtig zu wissen: Das Mauerwerk selbst bleibt dabei feucht, nur der Innenraum wird trocken gehalten.
Für Neubauten ist die Außenabdichtung Standard und sollte unbedingt bereits während der Bauphase fachgerecht ausgeführt werden. Bei bestehenden Gebäuden mit Feuchtigkeitsproblemen muss individuell geprüft werden, welche Methode technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
- Außenabdichtung schützt die Bausubstanz vollständig
- Innenabdichtung ist ohne Erdarbeiten möglich
- Außenabdichtung verhindert Feuchtigkeit im Mauerwerk
- Innenabdichtung eignet sich bei beengten Platzverhältnissen
[fs-toc-h2]2. Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit gehört zu den häufigsten Feuchtigkeitsproblemen in Altbauten. Dabei zieht Wasser aus dem Erdreich durch die Kapillaren im Mauerwerk nach oben – ähnlich wie bei einem Schwamm. Typische Anzeichen sind feuchte Wände bis zu einer Höhe von etwa einem Meter, abblätternder Putz und Salzausblühungen.
Die Horizontalsperre unterbricht den Kapillarweg und verhindert so, dass Bodenfeuchtigkeit weiter aufsteigen kann. Für die nachträgliche Errichtung einer Horizontalsperre stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Beim Injektionsverfahren werden Bohrlöcher in das Mauerwerk eingebracht und spezielle Injektionsmittel unter Druck eingepresst. Diese füllen die Poren und Kapillaren aus und bilden eine wasserabweisende Sperrschicht. Das Verfahren funktioniert bei den meisten Mauerwerksarten und lässt sich von innen ohne Aushubarbeiten durchführen. Die verwendeten Injektionsmittel unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung – von Silikon- über Acryl- bis zu Paraffin-basierten Lösungen.
Eine mechanische Horizontalsperre wird durch das Einsägen einer Edelstahlplatte oder Kunststofffolie ins Mauerwerk erstellt. Diese Methode ist besonders bei homogenem Mauerwerk wirksam, erfordert jedoch präzises handwerkliches Geschick und ist aufwendiger als das Injektionsverfahren.
Verfahren der Horizontalsperre im Überblick:
- Injektionsverfahren mit chemischen Sperrmitteln
- Mechanisches Mauersägeverfahren
- Bohrlochverfahren mit Druckinjektion
Die Wahl des richtigen Verfahrens hängt von der Mauerwerksart, dem Durchfeuchtungsgrad und den baulichen Gegebenheiten ab. Bei tragenden Wänden oder empfindlichem Mauerwerk ist besondere Vorsicht geboten.
[fs-toc-h2]3. Bitumendickbeschichtung: Der Klassiker der Kellerabdichtung
Die Bitumendickbeschichtung zählt zu den bewährtesten Methoden der Außenabdichtung und wird seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Bei diesem Verfahren werden mehrere Schichten einer bituminösen Masse auf die gereinigte Kelleraußenwand aufgetragen.
Das Mauerwerk muss zunächst freigelegt, gereinigt und von losen Teilen befreit werden. Risse und Schadstellen werden vorab ausgebessert. Anschließend wird eine Grundierung aufgetragen, die für bessere Haftung sorgt. Darauf folgen zwei bis drei Schichten kunststoffmodifizierter Bitumendickbeschichtung mit einer Gesamtstärke von mindestens vier Millimetern.
Bei hoher Wasserbelastung kann zusätzlich ein Glasfasergewebe eingelegt werden, das die Abdichtung verstärkt. Zum Schutz der Bitumenschicht vor mechanischen Beschädigungen beim Verfüllen der Baugrube werden Noppenfolie oder Dämmplatten davor angebracht.
Moderne kunststoffmodifizierte Bitumenemulsionen vereinen die bewährten Eigenschaften von Bitumen mit verbesserter Elastizität und Haltbarkeit. Sie bleiben auch bei Temperaturschwankungen flexibel und passen sich Setzungen des Gebäudes an. Die typische Lebensdauer einer fachgerecht ausgeführten Bitumendickbeschichtung liegt bei etwa 30 Jahren.
Vorteile der Bitumendickbeschichtung:
- Bewährte und zuverlässige Methode
- Gute Elastizität bei Gebäudebewegungen
- Wirtschaftlich im Preis-Leistungs-Verhältnis
- Einfache Verarbeitung bei korrekter Untergrundvorbereitung
Das System der Schwarzen Wanne, wie die bitumenbasierte Abdichtung auch genannt wird, eignet sich besonders für Standardkeller ohne extreme Wasserbelastung. Bei sehr hohem Grundwasserdruck sollten allerdings modernere Systeme in Betracht gezogen werden.
[fs-toc-h2]4. Mineralische Abdichtungssysteme und Dichtschlämme
Als Alternative zu bitumenbasierten Systemen haben sich in den letzten Jahren mineralische Abdichtungen etabliert. Diese bestehen aus speziellen Zement-Kunststoff-Mischungen, die direkt auf das Mauerwerk aufgetragen werden.
Mineralische Dichtschlämmen bieten einige Vorteile gegenüber Bitumenprodukten. Sie sind diffusionsoffen, sodass Wasserdampf aus dem Mauerwerk entweichen kann. Gleichzeitig sind sie wasserundurchlässig und verhindern das Eindringen von flüssigem Wasser. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig, wenn ein Keller später als Wohnraum genutzt werden soll.
Die Verarbeitung erfolgt in der Regel zweilagig. Nach dem Anmischen wird die erste Schicht satt auf den vorgenässten Untergrund aufgetragen. Nach kurzer Standzeit folgt die zweite Lage kreuzweise zur ersten. Die Gesamtschichtdicke liegt je nach Produkt und Beanspruchung zwischen vier und acht Millimetern.
Ein weiterer Pluspunkt: Mineralische Systeme enthalten keine Lösungsmittel und sind damit umweltfreundlicher als herkömmliche Bitumenprodukte. Sie eignen sich besonders für Anwendungen, bei denen später ein direkter Putzauftrag erfolgen soll, da sie eine gute Haftbrücke bilden.
Eigenschaften mineralischer Abdichtungen:
- Diffusionsoffen für Wasserdampf
- Wasserundurchlässig gegen Flüssigwasser
- Lösungsmittelfrei und umweltschonend
Bei der Produktwahl sollten Sie auf die Zulassung für den jeweiligen Einsatzbereich achten. Nicht jedes mineralische System ist für alle Lastfälle geeignet. Die fachgerechte Untergrundvorbereitung ist bei mineralischen Abdichtungen besonders wichtig für den dauerhaften Erfolg.
[fs-toc-h2]5. Die Weiße Wanne: Premium-Lösung für Neubauten
Die Weiße Wanne stellt das hochwertigste Abdichtungssystem im Kellerbau dar und wird heute bei Neubauten mit hohen Anforderungen standardmäßig eingesetzt. Der Begriff bezeichnet einen vollständig aus wasserundurchlässigem Beton gegossenen Keller, bei dem Bodenplatte und Wände eine geschlossene, wasserdichte Wanne bilden.
Anders als bei der klassischen Schwarzen Wanne mit nachträglicher Bitumenabdichtung übernimmt hier der Beton selbst sowohl die tragende als auch die abdichtende Funktion. Man spricht von WU-Beton – wasserundurchlässigem Beton nach DIN EN 206-1.
Für die Herstellung einer Weißen Wanne gibt es zwei Varianten. Beim Ortbetonverfahren wird der Keller direkt auf der Baustelle in speziellen Schalungen gegossen. Alternativ kommen vorgefertigte Stahlbetonelemente zum Einsatz, die vor Ort zusammengefügt werden. Beide Methoden erfordern höchste Präzision bei der Ausführung.
Die kritischen Punkte einer Weißen Wanne sind die Fugen zwischen Bodenplatte und Wänden sowie zwischen einzelnen Wandelementen. Diese müssen mit speziellen Fugenbändern oder Dichtprofilen wasserdicht ausgeführt werden. Auch Rohrdurchführungen und Leitungseinbauten erfordern besondere Sorgfalt, da sie potenzielle Schwachstellen darstellen.
Eine fachgerecht ausgeführte Weiße Wanne hält etwa 80 Jahre und ist damit deutlich langlebiger als konventionelle Abdichtungen. Die Mehrkosten gegenüber einer Schwarzen Wanne liegen bei etwa 10 bis 25 Prozent der Kellerbaukosten – bei einem Standardkeller entspricht das rund 5.000 bis 10.000 Euro.
Vorteile der Weißen Wanne:
- Höchste Dichtigkeit auch bei starkem Wasserdruck
- Lange Lebensdauer von bis zu 80 Jahren
- Sanierung bei Undichtigkeiten von innen möglich
Besonders vorteilhaft: Sollte es dennoch zu Undichtigkeiten kommen, lassen sich diese bei einer Weißen Wanne von innen sanieren, ohne dass das Erdreich rund um das Gebäude aufgegraben werden muss. Die Investition in eine Weiße Wanne lohnt sich vor allem bei hohem Grundwasserspiegel oder wenn der Keller als vollwertiger Wohnraum genutzt werden soll.
[fs-toc-h2]6. Vertikalsperre: Schutz vor seitlich eindringendem Wasser
Neben aufsteigender Feuchtigkeit stellt seitlich drückendes Wasser eine der Hauptbelastungen für Kellerwände dar. Besonders bei höherem Grundwasserspiegel oder stark wasserhaltigen Böden ist eine zuverlässige Vertikalsperre unverzichtbar.
Die Vertikalsperre wird idealerweise an der Kelleraußenwand angebracht und schützt das Mauerwerk vor seitlich eindringender Feuchtigkeit. Im Neubau gehört sie zum Standard, bei bestehenden Gebäuden muss sie häufig nachträglich erstellt werden.
Für die Außenabdichtung kommen verschiedene Materialien infrage. Neben den bereits erwähnten Bitumendickbeschichtungen werden auch Kunststoffbahnen aus Polyethylen oder PVC verwendet. Diese werden überlappend verlegt und an den Stößen verschweißt, um eine durchgehende Dichtungsebene zu schaffen. Besonders bei hoher Wasserbelastung bieten sie eine sichere Lösung.
Wenn eine Außenabdichtung nicht möglich ist, kann eine Vertikalsperre auch von innen erstellt werden. Hierfür eignen sich Flächeninjektionen oder der Auftrag mineralischer Dichtschlämmen. Diese innenseitige Lösung stoppt das Wasser zwar nicht am Eindringen ins Mauerwerk, verhindert aber das Durchdringen in den Kellerraum.
Wichtig ist die Kombination von Vertikal- und Horizontalsperre. Nur wenn beide Abdichtungsebenen fachgerecht miteinander verbunden werden, entsteht ein rundum dichtes System. Die Übergänge zwischen beiden Sperren sind besonders sorgfältig auszuführen, da sie potenzielle Schwachstellen darstellen.
Materialien für Vertikalsperren:
- Bitumendickbeschichtung als Standardlösung
- Kunststoffbahnen bei hoher Belastung
- Mineralische Dichtschlämmen für Innenanwendung
Die Wahl des richtigen Materials richtet sich nach der Wasserbelastung, den baulichen Gegebenheiten und der geplanten Kellernutzung. Ein Fachbetrieb kann die Situation vor Ort beurteilen und das optimale System empfehlen.
Die Wahl des richtigen Abdichtungssystems hängt von zahlreichen Faktoren ab. Entscheidend sind die Art und Intensität der Feuchtigkeitsbelastung, der bauliche Zustand des Gebäudes, die geplante Kellernutzung und natürlich das verfügbare Budget.
Bei Neubauten sollten Sie nicht am falschen Ende sparen. Eine Weiße Wanne oder zumindest eine hochwertige Außenabdichtung schützt Ihre Investition über Jahrzehnte und verhindert kostspielige Sanierungen. Die Mehrkosten amortisieren sich durch die längere Lebensdauer und die besseren Nutzungsmöglichkeiten des Kellers.
Für bestehende Gebäude mit Feuchtigkeitsproblemen ist zunächst eine gründliche Ursachenanalyse unverzichtbar. Nur wer die Quelle der Feuchtigkeit kennt, kann die passende Lösung wählen. Eine professionelle Bestandsaufnahme durch einen Sachverständigen lohnt sich hier in jedem Fall.
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