Kellersanierung nach Hochwasser: So wird Ihr Keller wieder trocken und nutzbar
Erste Hilfe nach dem Hochwasser: Wenn der Keller unter Wasser steht
Ein Hochwasser ist für Hausbesitzer ein Albtraum. Besonders der Keller ist oft massiv betroffen. Steht das Wasser erst einmal knöchelhoch oder höher im Untergeschoss, tickt die Uhr. Denn je länger die Feuchtigkeit im Mauerwerk verbleibt, desto größer werden die Folgeschäden. Schimmel, beschädigte Bausubstanz und hohe Sanierungskosten drohen.
Doch keine Panik: Mit den richtigen Sofortmaßnahmen und einer durchdachten Sanierungsstrategie bekommen Sie Ihren Keller wieder in den Griff. In diesem Ratgeber erfahren Sie Schritt für Schritt, was nach einem Hochwasserschaden zu tun ist und worauf Sie unbedingt achten müssen.

[fs-toc-h2]1. Sofortmaßnahmen nach dem Hochwasser: Diese ersten Schritte retten Ihren Keller
Bevor Sie mit dem Abpumpen beginnen, müssen Sie unbedingt die Sicherheit gewährleisten. Strom und Wasser vertragen sich bekanntlich nicht besonders gut. Schalten Sie daher als allererstes den Strom im betroffenen Bereich ab. Prüfen Sie auch, ob Gas- und Wasserleitungen beschädigt sind.
Ein häufiger Fehler: Viele Hausbesitzer wollen das Wasser so schnell wie möglich loswerden und pumpen sofort ab. Das kann jedoch fatale Folgen haben. Wenn außerhalb des Hauses noch hoher Wasserdruck herrscht, kann das Mauerwerk aufgedrückt oder unterspült werden. Warten Sie daher, bis der Wasserstand draußen deutlich gesunken ist.
Die wichtigsten Sofortmaßnahmen im Überblick:
- Strom im Keller abstellen und Sicherungen rausnehmen
- Wasserstand außen und innen vergleichen – nur bei sinkendem Außenpegel abpumpen
- Dokumentation für die Versicherung: Fotos vom Wasserstand mit Zollstock machen
- Verschmutzte Gegenstände und Mobiliar aus dem Keller räumen
Sobald das Wasser abgepumpt ist, müssen Sie den Schlamm und Schmutz sofort entfernen. Lassen Sie ihn nicht antrocknen. Frischer Schlamm lässt sich mit einem Wasserschlauch und Besen relativ einfach beseitigen. Getrockneter Schmutz hingegen frisst sich regelrecht in Putz und Mauerwerk ein.
Achten Sie dabei auf mögliche Schadstoffbelastungen. Hochwasser spült nicht nur Dreck, sondern auch Öl, Chemikalien oder Fäkalien in den Keller. Tragen Sie daher Schutzkleidung, festes Schuhwerk und Handschuhe.
[fs-toc-h2]2. Trocknung und Entfeuchtung: Wann reicht ein Bautrockner aus und wann brauchen Sie Profis?
Nach dem Abpumpen beginnt der wichtigste Teil: die Trocknung. Hier entscheidet sich, ob Ihr Keller dauerhaft trocken bleibt oder ob Folgeschäden wie Schimmel entstehen. Die Frage ist: Können Sie das selbst mit einem Bautrockner stemmen oder brauchen Sie professionelle Hilfe?
Bei leichten Wasserschäden in Kellern ohne Dämmung kann ein gemieteter Bautrockner ausreichen. Das gilt vor allem für einfache Kellerräume mit Betonboden und mineralischem Putz. Hier trocknet das Mauerwerk relativ gut von selbst aus, wenn Sie für ausreichende Belüftung sorgen.
Anders sieht es bei gedämmten Kellern aus. Moderne Keller haben oft einen Verbundestrich mit Dämmschicht darunter. Das Wasser sickert durch die Randfugen unter den Estrich und sammelt sich in der Dämmung. Ein simpler Raumlufttrockner kommt hier nicht mehr ran.
Wann Sie unbedingt Profis beauftragen sollten:
- Gedämmter Fußbodenaufbau mit Verbundestrich oder schwimmendem Estrich
- Hohlräume im Mauerwerk oder in Trennwänden sind durchnässt
- Sichtbarer Schimmelbefall hat sich bereits ausgebreitet
- Großflächige Durchfeuchtung über mehrere Räume hinweg
Professionelle Trocknungsfirmen arbeiten mit speziellen Verfahren. Bei Hohlraumtrocknungen kommen Unterdruckverfahren zum Einsatz. Dabei wird feuchte Luft aus der Dämmschicht abgesaugt und gleichzeitig trockene, vorgewärmte Luft nachgeführt. Das kann mehrere Wochen dauern.
Die Kosten für eine professionelle Trocknung liegen je nach Schadensausmaß zwischen 2.000 und 8.000 Euro. Das klingt viel, ist aber deutlich günstiger als eine spätere Komplettsanierung wegen Schimmelbefall. Die Investition lohnt sich also.
[fs-toc-h2]3. Diese Schäden müssen saniert werden: Abdichtung, Mauerwerk und Elektrik im Check
Ist der Keller endlich trocken, beginnt die eigentliche Sanierung. Nicht alle Schäden sind auf den ersten Blick sichtbar. Eine gründliche Bestandsaufnahme ist daher Pflicht. Am besten ziehen Sie einen Sachverständigen hinzu, der die Schäden professionell begutachtet.
Das Mauerwerk ist besonders kritisch. Mineralische Putze wie Kalk- oder Zementputz können nach der Trocknung oft erhalten bleiben. Gipsputze hingegen müssen fast immer komplett abgeschlagen werden. Gips saugt sich mit Wasser voll und verliert seine Festigkeit. Einfach drüber streichen funktioniert nicht.
Prüfen Sie auch, ob Risse im Mauerwerk entstanden sind. Besonders bei älteren Gebäuden kann der Wasserdruck das Fundament beschädigt haben. Solche Schäden gefährden die Statik und müssen von einem Fachmann beurteilt werden.
Sanierungsarbeiten nach Hochwasserschäden:
- Durchnässte Gipsputze komplett entfernen und Wände neu aufbauen
- Estrich und Dämmung bei Schimmelbefall vollständig ausbauen
- Risse im Mauerwerk fachmännisch verschließen und abdichten
- Kellerabdichtung von außen erneuern, falls Wasser durch die Wand gedrückt wurde
Die Elektrik ist ein weiterer Schwachpunkt. Steckdosen, Leitungen und Sicherungskästen, die mit Wasser in Berührung kamen, müssen überprüft werden. Wasser und Schlamm hinterlassen Korrosion und Ablagerungen. Das kann zu Kurzschlüssen führen. Beauftragen Sie einen Elektriker, der die gesamte Installation durchmisst.
Bei der Abdichtung kommt es darauf an, wo das Wasser eindrang. War es drückendes Wasser von außen, reicht eine Innensanierung nicht aus. Dann muss der Keller von außen freigelegt und neu abgedichtet werden. Das ist aufwändig und teuer, aber die einzige dauerhafte Lösung.
Für Innensanierungen eignen sich Dichtschlämmen oder Sanierputzsysteme. Diese sind diffusionsoffen und verhindern, dass sich Feuchtigkeit hinter dem Putz sammelt. Wichtig: Arbeiten Sie nicht mit dampfdichten Beschichtungen. Die könnten Restfeuchte einschließen.
[fs-toc-h2]4. Versicherung und Dokumentation: So sichern Sie sich die Schadensregulierung
Jetzt wird es ernst: Die Versicherung muss eingeschaltet werden. Hier entscheidet sich, ob Sie auf den Kosten sitzen bleiben oder Unterstützung bekommen. Entscheidend ist, welche Versicherung Sie haben und wie Sie den Schaden dokumentieren.
Eine normale Wohngebäudeversicherung zahlt nur bei Leitungswasserschäden. Hochwasser und Starkregen fallen unter Elementarschäden. Dafür brauchen Sie eine separate Elementarschadenversicherung als Zusatz. Ohne diese Police bleiben Sie auf den Kosten sitzen.
Die Dokumentation muss lückenlos sein. Fotografieren Sie alles, bevor Sie mit den Aufräumarbeiten beginnen. Der Wasserstand mit Zollstock, beschädigte Möbel, durchnässte Wände, verschmutzter Boden – je mehr Beweise, desto besser.
Wichtige Punkte für die Versicherungsdokumentation:
- Fotos vom Wasserstand mit Maßstab machen (Zollstock ins Wasser halten)
- Alle beschädigten Gegenstände und Bauteile fotografieren
- Kaufbelege und Rechnungen für wertvolle Gegenstände sammeln
- Kostenvoranschläge von Sanierungsfirmen einholen und der Versicherung vorlegen
Melden Sie den Schaden so schnell wie möglich. Die meisten Versicherungen haben Meldefristen. Warten Sie nicht zu lange, sonst kann die Versicherung die Leistung kürzen oder ganz verweigern. Rufen Sie direkt nach dem Hochwasser bei Ihrer Versicherung an und schildern Sie die Lage.
Vorsicht bei vorschnellen Sanierungsmaßnahmen. Bevor der Versicherungsgutachter vor Ort war, sollten Sie keine großflächigen Abrissarbeiten durchführen. Dokumentieren Sie alles, entfernen Sie den gröbsten Schlamm und sorgen Sie für Sicherheit. Weitere Schritte erst nach Rücksprache mit der Versicherung.
Viele Versicherungen arbeiten mit eigenen Sanierungsfirmen zusammen. Diese sind oft überteuert. Sie haben aber das Recht, eigene Angebote einzuholen. Holen Sie mindestens drei Kostenvoranschläge ein und vergleichen Sie diese. So sparen Sie bares Geld und behalten die Kontrolle.
Ein Hochwasserschaden im Keller ist kein Weltuntergang – wenn Sie richtig reagieren. Die ersten Stunden sind entscheidend. Sicherheit geht vor, dann kommt die Dokumentation für die Versicherung und erst dann das Abpumpen. Lassen Sie sich Zeit und handeln Sie nicht überstürzt.
Bei der Trocknung gilt: Lieber einmal zu oft den Profi holen als später mit Schimmel und Folgeschäden kämpfen. Ein gedämmter Keller braucht fast immer eine professionelle Hohlraumtrocknung. Das kostet zwar Geld, spart aber langfristig viel Ärger.
Die Sanierung sollte gründlich erfolgen. Gipsputze müssen raus, das Mauerwerk muss atmen können und die Elektrik muss überprüft werden. Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Eine halbherzige Sanierung rächt sich nach wenigen Monaten.
Und vergessen Sie nicht: Ihre Versicherung ist Ihr Partner, aber nur wenn Sie alles richtig dokumentieren. Fotos, Belege und schnelle Schadenmeldung sind Pflicht. Mit einem unabhängigen Gutachter an Ihrer Seite sind Sie auf der sicheren Seite.
Mit diesen Maßnahmen wird Ihr Keller nach einem Hochwasser wieder zu dem, was er sein soll: Ein trockener, nutzbarer Raum ohne Schimmel und ohne Folgeschäden. Und vielleicht überdenken Sie danach auch das Thema Hochwasserschutz für die Zukunft. Denn Vorbeugen ist immer besser als Sanieren.
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